engl. follows
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Weihnachten ist vorbei und wir steuern jetzt dem Jahresende entgegen. Da passt es doch etwas zu Erwartungen und Enttäuschungen zu schreiben. Weihnachten ist auch so eine Zeit der Erwartungen
und Enttäuschungen und an das neue Jahr haben manche evtl. auch Erwartungen.
"Wer Erwartungen hat, wartet" oder "Wenn du keine Erwartungen hast, kannst du auch nicht enttäuscht werden", sind Sätze die du vielleicht kennst. Irgendwie haben sie eine Berechtigung. Wenn
ich zu hohe Erwartungen an Liebste habe oder an mich selbst, sollte man sie schon etwas runter schrauben um weniger frustriert zu sein. Ich sollte z.B. nicht
von meinem*r Partner*in erwarten, dass mir jeder Wunsch von den Lippen abgelesen wird und jede Bedürfnisse von außen erfüllt werden. Ich sollte von mir nicht erwarten in allem Perfekt zu
sein, oder das Pläne 100%ig klappen. Hohe Erwartungen haben kann man schon, allerdings erzeugt das meist ganz schön viel Druck.
Nichts erwarten halte ich auch nicht für sinnvoll. Wie immer ist die Dosis wichtig. Damit meine ich den Umgang mit Erwartungen und die Enttäuschungen. Erwartungen zu haben halte ich für
wichtig. Sie sind gekoppelt an Bedürfnisse und die wiederrum an Emotionen.
Wenn ich z.B. erwarte, dass mein*e Partner*in mir permanent Aufmerksam schenkt und Zuneigungen zeigt, dies dann (mal) nicht eintrifft bin ich natürlich enttäuscht. Kein schönes Gefühl.
Aber Enttäuschungen in Beziehungen, die auf Augenhöhe sind, finde ich großartig. Die Chance sich die eigenen Erwartungen an zu sehen. Waren meine Erwartungen evtl. zu hoch oder unrealistisch?
Halte ich die dahinterliegenden Bedürfnisse und Gefühle für essentiell wichtig, aber die Person kann sie nicht erfüllen, darf ich mir ruhig nach der Enttäuschung die Frage stellen, ob ich
damit leben kann, dass die Person dies nicht (ständig) erfüllt. Wie kann ich dann den Kontakt weiter gestalten und halte ich diesen überhaupt aufrecht? Man darf sich gerne von Personen
trennen, die einem nicht gut tun oder bei der die Idee von Beziehung (jeglicher Art) eine andere ist.
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Christmas is over and we are now heading towards the end of the year. So it's fitting to write something about expectations and disappointments. Christmas is also a time of expectations and
disappointments and some people may also have expectations for the new year.
"If you have expectations, you wait" or "If you don't have expectations, you can't be disappointed" are phrases you may be familiar with. Somehow they are justified. If I have too high expectations of my loved ones or myself, I should lower them a little to be less frustrated. For example, I shouldn't expect my partner to read my every wish from my lips and fulfill my every need from the outside. I shouldn't expect myself to be perfect in everything or for plans to work out 100%. You can have high expectations, but that usually creates a lot of pressure.
I don't think it makes sense to expect nothing either. As always, the dose is important. By that I mean dealing with expectations and disappointments. I think it's important to have expectations. They are linked to needs and these in turn are linked to emotions.
For example, if I expect my partner to constantly pay attention to me and show affection, and then (sometimes) this doesn't happen, I'm naturally disappointed. Not a nice feeling.
But I think disappointments in relationships that are at eye level are great. The chance to look at your own expectations. Were my expectations perhaps too high or unrealistic? If I think the
underlying needs and feelings are essential, but the person can't fulfill them, I can ask myself after the disappointment whether I can live with the fact that the person doesn't (always)
fulfill them. How can I then continue the contact and do I maintain it at all? You are welcome to break up with people who are not good for you or whose idea of a relationship (of any kind)
is different.
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